Die Ableitung von Handlungsempfehlungen erfolgt nicht als isolierter Schritt, sondern basiert auf einer fortwährenden Auswertung der vorliegenden Ergebnisse sowie einer kritischen Bewertung der aktuellen Situation. Dabei werden sowohl identifizierte Stärken und Best Practices als auch Schwachstellen und Herausforderungen berücksichtigt. Ein zentraler Fokus liegt auf der fortlaufenden Optimierung der Prozesse
Das SOLL-Konzept umfasst im Allgemeinen drei Phasen:
Die Lösungsfindung und -Generierung
In dieser ersten Phase soll der Lösungsraum möglichst breit geöffnet werden, um alle relevanten Alternativen und Optionen zu erfassen. Anschließend erfolgt eine Selektion, bei der diese Optionen auf die der Situation am besten entsprechende (survival of the fittest) Lösung reduziert werden. Die Trennung dieser Phasen fördert auf der einen Seite die Kreativität und auf der anderen Seite die analytische Schärfe.
Die Lösungsbewertung
Die Bewertung der Lösungsalternativen sieht zwei Schritte vor. Zum einen eine methodische, möglichst objektive und nachvollziehbare Abschätzung der Ergebnisse und zum anderen ein oft subjektives Ranking. Die Qualität der Lösung lässt sich durch enge Methodenkorsetts, die die Transparenz der Kriterien und ihrer Ausprägungen sicherstellen, fördern. Dabei kann die Nutzwertanalyse mit anschließender Sensitivitätsanalyse helfen, kritische Faktoren zu ermitteln.
Die Lösungsumsetzung
Von einem erfolgreichen Projekt kann nur dann die Rede sein, wenn die gefundene Lösung auch tatsächlich umgesetzt wird und sich in der Praxis beweisen kann. In diesem Zusammenhang wird vom Roll-out oder der Implementierung gesprochen. Eine zielführende Einführungsstrategie legt dabei den Umfang (Pilot, Teilbereich, Gesamtorganisation), die Umsetzungsrichtung (Bottom-up, Top-down, Sideways), die Art der Umsetzung (schrittweise, Bombenwurf), den Zeitplan (Meilensteine, Dauer, Geschwindigkeit) und die Akteure (Beteiligte und Betroffene) fest. Dabei ist auf eine gute Passung zwischen Einführungsstrategie und Organisation zu achten.
Quellenverweise:
- Business Development: Grundlagen – Konzepte – Methoden. Österreich, Verlag Österreich, 2014.
- Lehmann, Anna, and Carolin Odebrecht. „Reifegradmodelle im Forschungsdatenmanagement–IT-Prozessoptimierung im Wissenschaftsbetrieb.“ Information–Wissenschaft & Praxis 74.1 (2023): 9-21.
- Binner, Hartmut F. Methoden-Baukasten für ganzheitliches Prozessmanagement: systematische Problemlösungen zur Organisationsentwicklung und-gestaltung. Springer-Verlag, 2015.